Beim täglichen Morgenappell wurden Häftlinge zur Arbeit eingeteilt. Innerhalb des Lagers mussten sie Pritschen, Tische und Bänke schreinern, Gebäude und Hof reinigen, Kleidung und Schuhe der Insassen notdürftig ausbessern und kleinere bauliche Veränderungen vornehmen. Die Aufgaben der diversen Außenkommandos waren sehr unterschiedlich. Örtliche Nationalsozialisten, allen voran Lagerleiter Karl d'Angelo, profitierten von den unentgeltlichen Arbeitseinsätzen. So waren etliche „Schutzhäftlinge“ als Erntehelfer auf den umliegenden Gärten und Feldern eingesetzt. Karl d'Angelo ließ sich von den Gefangenen eine kupferne Rauchtischplatte für seine Privatwohnung anfertigen, seinen Privatwagen reparieren und pflegen sowie seine Wohnung renovieren. Außerdem stellte er einen Häftling für Arbeiten im Garten seiner Schwester ab. In seiner Druckerei waren ebenfalls in größerem Umfang Insassen des Konzentrationslagers beschäftigt. Auch die NSDAP-Kreis- und Ortsleitungen in Worms und Umgebung bedienten sich der unbezahlten Arbeitskraft der Häftlinge. So musste u.a. ein Arbeitskommando zu Bau- und Stuckarbeiten in die Geschäftsstelle der NSDAP-Kreisleitung in der Mainzer Straße in Worms ausrücken.
Gedenkstätte KZ Osthofen
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