geb. am 10. Mai 1896 in Oberailingen
gest. am 31. Oktober 1941 in Frankfurt/Main
Häftling im KZ Osthofen vom 30. April bis 15. Mai und vom 7. bis 12. November 1933
Konrad W. Amann war als KPD-Funktionär mit der Bearbeitung von Erwerbslosensachen und der Sozialberatung in Friedberg betraut. Bereits vor 1933 war er wegen der Verbreitung von nicht genehmigten Flugblättern angeklagt. Amann war vom 30. April bis 15. Mai und nochmals vom 7. bis 12. November 1933 wegen seiner politischen Tätigkeit im Konzentrationslager Osthofen in Schutzhaft. Am 15. November 1934 wurde er erneut verhaftet. Im Zuge der Ermittlungen in der Strafsache gegen Jordan u. a. wurde er vom Oberlandesgericht Kassel angeklagt, maßgeblich an der Reorganisation der illegalen KPD, speziell des Unterbezirks Friedberg, beteiligt gewesen zu sein; insbesondere wurde er der Beitragskassierung, der Beteiligung an illegalen Zusammenkünften mit Jordan, Ranft u. a., und des Besitzes von Zeitschriften ("Der Bolschewik", "Bauernbroschüre") beschuldigt. Amann war vom 19. Dezember 1934 bis zum 24. Januar 1935 als Untersuchungshäftling im Gerichtsgefängnis Frankfurt a. M. inhaftiert; anschließend wurde er in das Gerichtsgefängnis Kassel überführt. Das Oberlandesgericht Kassel verurteilte ihn im Prozess gegen Jordan, Wagner u.a. am 23. Juni 1935 zu einer Zuchthausstrafe von sechs Jahren. Er verbüßte seine Strafe vom 21. Juni 1935 bis Februar 1939 im Zuchthaus Kassel-Wehlheiden. Wegen einer während der Strafhaft zugezogenen Tuberkulose wurde er im Februar 1939 in die Tuberkuloseabteilung des Gefängnisses Glatz/Schlesien überführt, von wo er schwerkrank am 15. November 1940 entlassen wurde. Nach seiner Rückkehr nach Friedberg sollte er sich drei Mal täglich bei der Polizei melden. Als die Polzei sah, wie schwer krank er war, verzichtete sie auf diese Auflage. Er kam dann nach Frankfurt in die Uni-Klinik und starb dort am 31. Oktober 1941 an Lungen-TBC.
Quelle: Studienkreis Dt. Widerstand, Frankfurt a.M., Wiedergutmachungsakten
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