Die nach Osthofen überführten Häftlinge waren überwiegend aufgrund ihrer politischen Aktivität in linken Parteien oder Organisationen verhaftet worden. In der Mehrheit gehörten sie der KPD oder einer ihrer Nebenorganisationen an oder aber der SPD. Unter den Häftlingen befanden sich Anhänger des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Zentrums, des katholischen Jungmännervereins, der „Zeugen Jehovas“ sowie Separatisten, Sinti und ein für ein frühes KZ-Lager erstaunlich hoher Anteil von jüdischen Häftlingen. In den sechzehn Monaten seines Bestehens waren mindestens 3000 Männer sowie einige wenige Frauen für etwa drei bis vier Wochen unter menschenverachtenden Bedingungen in den kahlen Fabrikhallen inhaftiert. Zwar ist in Osthofen kein Häftling ums Leben gekommen. Sie waren jedoch dem ständigem Terror, den Misshandlungen und Demütigungen durch die Wachleute ausgesetzt. Allen voran die jüdischen Häftlinge, die besonders unter ihren Peinigern zu leiden hatten.
Gedenkstätte KZ Osthofen
Ziegelhüttenweg 38
D-67574 Osthofen
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