Völlig überraschend erreichte uns die Nachricht vom plötzlichen Tod Roland Pauls im Alter von 72 Jahren am vergangenen Wochenende. Wir alle sind tief getroffen von diesem schweren Verlust.

Roland Paul wird uns in Erinnerung bleiben als gewissenhafter Historiker und engagierter Vermittler. Von 2012 bis 2016 leitete er als Direktor das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. In dieser Eigenschaft und auch als Kenner der Geschichte des Nationalsozialismus in der Pfalz verband uns mit Roland Paul ein enges wissenschaftliches aber auch freundschaftliches Verhältnis.

Roland Paul ist die pfalzspezifische Ergänzung zur Wanderausstellung "Gurs 1940 - Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden" der Berliner Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz (zusammen mit überregionalen Partnern) zu verdanken. Mit vielen interessanten Fotos erstellte er neun informative Tafeln zu den Deportationen aus der Pfalz. Diese sowie die Hauptausstellung präsentierte die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz 2022 sowohl im Abgeordnetenhaus des Landtages Rheinland-Pfalz in Mainz als auch in der Gedenkstätte KZ Osthofen. Unser Foto zeigt Roland Paul bei seiner Führung durch die Ausstellung im Rahmen der Eröffnung in Osthofen im September 2022.

Nach vielen vergangenen gemeinsamen Projekten waren noch viele weitere gemeinsame geplant. Der Verlust von Roland Paul als Experte und als Mensch wird in der Gedenk- und Erinnerungslandschaft auch über die Pfalz hinaus spürbar sein und bleiben. Wir und alle, die ihn kannten, werden ihn vermissen.

Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie.

 Bernhard Kukatzki (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz)

Dr. Walter Rummel (Vorsitzender des Wissenschaftlichen Fachbeirats zur Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz)

Dr. Sabine Arend (Leiterin der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert)

Martina Ruppert-Kelly (Leiterin der Gedenkstätte KZ Osthofen)